An der Stadtmauer 8

Am Anfang gab es ein tiefes, gemauertes Kellergewölbe, über dem ein aus Natursteinen gemauertes Haus errichtet wurde. Gewölbe und Haus an der Stadtmauer in unmittelbarer Nähe zum damaligen Stadttor „Bayreuther Tor“ dürften kommunalen Zwecken gedient haben.
Im Jahr 1903 ließ der Schneidermeister Carl Schricker das Haus aufstocken und mit einem geräumigen Dachgeschoß versehen.

Den Entwurf und die Bauarbeiten besorgte der italienische Baumeister Emil Peruzzi. Er war durch den Eisenbahnbau nach Oberfranken gekommen und hat um die Wende zum 20.Jahrhundert in Weißenstadt das Stadtbild mitgeprägt. Man erkennt seine Bauten an der charakteristischen Einfassung der Fenster mit ornamental angeordneten, weiß verfugten Ziegelsteinen.

In den sechziger Jahren baute Familie Wunderlich das Haus im Innenbereich um und versah es mit einem neuen Treppenhaus. Es wurde als Praxis und Wohnung an eine damals zugezogene Zahnarztfamilie vermietet, schon bald aber nur noch als Praxis und Labor genutzt und mit einem Erweiterungsanbau versehen.
2013 hat Familie Chaussy-Wunderlich das gesamte Haus in Übereinstimmung mit der Denkmalschutzsatzung der Stadt renoviert und in Wohnungen umgebaut. Eine wird selbst genutzt, zwei werden vermietet, die im Erdgeschoß gelegene als Ferienwohnung „In der Vorstadt“.